Die Angebote des ambulanten Skillstrainings
Information zum Borderline-Muster
Die Borderline-Störung ist vor allem eine Störung der Emotionsregulation.
Ein Hauptmerkmal des Borderline-Musters ist eine sehr plötzlich auftretende starke innere Anspannung, die sich nicht eindeutig einem Gefühl zuordnen lässt.
(Bohus/Wolf-Arehult: Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten, 2.Aufl. Schattauer Verlag 2009, 2013)
Störungen in 5 Bereichen
Die Probleme von Borderline-Patienten können in 5 Störungsbildern gegliedert werden:
(Bohus/Wolf-Arehult: Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten, 2.Aufl. Schattauer Verlag 2009, 2013)
Die Bio-soziale Theorie
Was erklärt die Bio-soziale Theorie?
Die Bio-Soziale Theorie erklärt die Entstehung und die Aufrechterhaltung der Borderline-Störung. In aller Regel spielen zwei Faktoren eine wichtige Rolle:
1.) Eine besondere emotionale Sensibilität (Empfindlichkeit im Gefühlsbereich) – dies entspricht dem biologischen Faktor.
2.) Sehr belastende, oft abwertende oder traumatisierende Einflüsse durch das soziale Umfeld – dies entspricht dem sozialen Faktor.
Das Zusammenwirken dieser beiden Faktoren führt zur Anfälligkeit für Störungen der Emotionsregulation!
(Bohus/Wolf-Arehult: Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten, 2.Aufl. Schattauer Verlag 2009, 2013)
Grundlegendes zum Skillstraining
Das Skillstraining für Menschen mit Borderline-Störung wurde von Marsha Linehan in den 80er Jahren entwickelt.
(Bohus/Wolf-Arehult: Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten, 2.Aufl. Schattauer Verlag 2009, 2013)
Was lernen Sie in den fünf Modulen?
Wir arbeiten mit Arbeitsblättern.
Besonders die Ziegen und auch die Natur am Caprahof sind eine Hilfe, sich wieder spüren zu können.
Spannungskurve
Was versteht man unter Anspannung?
Anspannung ist der allgemeine Erregungszustand einer Person. Wenn eine Veränderung der Anspannung auftritt, verändern sich auch Körperreaktionen, Gedanken, Gefühle und Verhalten.
Die Einschätzung Ihrer Anspannung kann zwischen 0 und 100% liegen:
0% = bezeichnet einen Zustand ohne Anspannung
70% = Sie denken nur noch daran, Ihren Spannungszustand so rasch wie möglich zu beenden!
100% = bezeichnet einen Zustand mit extrem hoher Anspannung, d.h. Sie fühlen sich zum Zerreißen, die Gedanken rasen, Sie sind scheinbar unfähig, weiter durchzuhalten
Es gibt drei Spannungsdimensionen:
1.) Hochspannung (70-100%)
2.) Mittlere Anspannung (30-70%)
3.) Niedrige Anspannung (0-30%)
(Bohus/Wolf-Arehult: Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten, 2.Aufl. Schattauer Verlag 2009, 2013)
Frühwarnzeichen
Wie verändert sich die Anspannung?
Manchmal denkt man, dass die Anspannung von 0% auf 100% gesprungen ist. Bei genauer Betrachtung wird jedoch meistens deutlich, dass sich die Spannung stufenweise verändert und es Frühwarnzeichen gibt, die man wahrnehmen und beschreiben kann.
Wenn Sie Ihre Anspannung beschreiben, sind folgende vier Merkmale wichtig:
Gedanken, Gefühle, körperliche Merkmale und Verhalten
Welche Merkmale des Hochstressbereichs spüren Sie schon im mittleren Bereich? Das sind Ihre Frühwarnzeichen?
Wenn Sie Ihre Frühwarnzeichen erkennen, können Sie Ihre Skills rechtzeitig erkennen!
Welche Skills sind bei welcher Spannung anzuwenden?
Ganz egal, wie hoch die Anspannung ist, zunächst ist es wichtig, die Spannung so anzunehmen, wie sie ist, und zu wissen, dass Sie sie verändern können:
Achtsamkeit ist die Basis aller Skills!
(Bohus/Wolf-Arehult: Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten, 2.Aufl. Schattauer Verlag 2009, 2013)
Zugangskanäle
Was versteht man unter “Zugangskanal”?
Skills wirken über unterschiedliche „Kanäle“: Über Handlungen, über Gedanken, über die Sinne oder über den Körper. Bei den meisten Menschen sind unter Hochstress nur noch bestimmte Zugangskanäle offen.
Wenn Sie herausgefunden haben, welche Zugangskanäle bei Ihnen bei hoher Anspannung noch offen sind, wissen Sie auch, welche Skills Sie dann am besten einsetzen können.
Wie kann man Skills Zugangskanälen zuordnen?
(Bohus/Wolf-Arehult: Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten, 2.Aufl. Schattauer Verlag 2009, 2013)